Stellen Sie sich in der aktuellen Marktphase auch diese Frage? Sie sind nicht allein! Das Durcheinander in der Weltpolitik sorgt bei vielen Anlegern nicht nur für ein leichtes Ziehen in der Magengrube, sondern bereits für starke Bauchschmerzen. Schuld daran sind erhebliche Kursschwankungen, die auf diverse Unsicherheiten zurückzuführen sind. Der anhaltende Ukraine-Russland-Konflikt, die heikle Situation im Nahen Osten, die Spannungen im Südchinesischen Meer und die umstrittene Fiskalpolitik Europas sind nicht genug. Zur Krönung folgt auch noch der Zoll-Wahnsinn des US-Präsidenten Donald Trump. Was als nächstes kommt, wissen wir nicht, was wir aber aus der Geschichte mit Gewissheit sagen können – es hat und wird immer Krisen geben.
Rückblickend hat ein Investment in den MSCI World über die letzten 10 Jahre knapp 10 % p.a. eingebracht. Reine Indexnachbildungen werden zukünftig jedoch nicht mehr das Allheilmittel sein. Wichtiger denn je ist es, sich breit aufgestellt am Markt zu positionieren und die schwankungsintensive Börse zum eigenen Vorteil zu nutzen. Wie sollte man also vorgehen? Speziell im Aktienbereich bewährt es sich, den Investitionsbetrag über mehrere Tranchen am Markt zu platzieren, um sich so mehr Anteile bei Kurskorrekturen sichern zu können. Gezielte Nachkäufe in Schwächephasen haben sich oft gelohnt und den entscheidenden Unterschied in der Wertentwicklung ausgemacht. Wir können also festhalten: Ein Investment in Aktien wird unausweichlich sein, um langfristig die Inflation zu schlagen und eine auskömmliche Rendite erzielen zu können. Ganz passend dazu ein Zitat der Börsenlegende André Kostolany – Kurzfristig ist es riskant in Aktien zu investieren, langfristig ist es aber riskant, nicht in Aktien zu investieren. Die herausfordernde Marktlage bietet daher nicht nur Risiken, sondern auch Chancen.
Martin Wielath, martin.wielath@vvb.at, Investment Consultant bei der VOLKSBANK VORARLBERG e. Gen.