6:1 zugunsten des Klimaschutzes lautete der Stand beim „Klimaendspiel“ auf dem jüngsten G7-Gipfel in Italien – nichtsdestotrotz kündigte US-Präsident Donald Trump wenige Tage später an, dass die USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen aussteigen werden. Ein herber Rückschlag für die ganze Welt in Sachen Klimaschutz.
Nachdem Trump sich beim Treffen der Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten Ende Mai nicht festlegen wollte, ob die USA im internationalen Klimaschutzabkommen bleiben, ließ er wenige Tage später die Bombe platzen. Angela Merkel reagierte bereits im Vorfeld der Entscheidung mit ungewöhnlich scharfer Kritik: „Die Zeiten, in den wir uns auf andere völlig verlassen konnten, die sind ein Stück vorbei. Wir Europäer müssen unser Schicksal wirklich in die eigene Hand nehmen“, so die deutsche Bundeskanzlerin bei ihrem vielbeachteten Auftritt in einem Münchner Bierzelt. Trump ist das Klimaabkommen ein Dorn im Auge, da er Nachteile für die US-Wirtschaft befürchtet. Die Kündigung kommentierte er mit dem einfachen Satz: Ich bin gewählt worden, um Pittsburgh und nicht Paris zu vertreten“. Mit Empörung reagierten eine Reihe von US-Konzernen, angeführt von Facebook, General Electric sowie Google. 25 der größten US-Firmen forderten Trump in einem offenen Brief auf, im Pariser Klimaabkommen zu bleiben – ohne Erfolg. Trump-Berater wie Elon Musk (Tesla) oder Robert Iger (Disney) quittierten nach der Trump-Ankündigung umgehend ihren Dienst.
Dies bedeutet, dass Europa sowie China in Sachen Klimaschutz eine Vorreiterrolle einnehmen müssen. Vor allem Peking gilt als Förderer der E-Auto-Revolution und kündigte jüngst ambitionierte Ziele in Sachen E-Autos und Ladesäulen an. Das weitreichende Klimaabkommen von Paris 2015 kann auch ohne die USA fortgesetzt werden – mit den entsprechenden Chancen für Anleger, welche von den zukünftigen Investitionen profitieren können. Die Vorreiter der nächsten „grünen“ Revolution werden aber dank Trump vermutlich nicht in den USA zu finden sein, sondern auf dem alten Kontinent sowie im Reich der Mitte. Nichtsdestotrotz bleibt der Klimaschutz vorläufig der große Verlierer…